Chango Spasiuk: The Charm of Chamamé WW 601

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BIOGRAPHIE

Chango Spasiuk ist 1968 in Misiones geboren, einer kleinen Provinz in der Nähe der brasilianischen Grenze. Die ländliche Gesellschaft hat sich in einem komplexen Prozeß von Interaktion und Fusion zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen entwickelt: den Urein-wohnern (Mbya-Guaraní), den Kreolen und den ausländischen Siedlern am Anfang des 20. Jahrhunderts. Zu letzteren gehörten Menschen aus der Ukraine, mit denen Chango Spasiuk aufgrund seiner beiden ukrainischen Großväter eng verbunden ist.

Seine prägenden Jahre verbrachte Spasiuk in einem sehr anregenden Milieu. Seine Kindheit drehte sich viel um die Zimmermanns-Werkstatt, die sein Violine spielender Vater und ein singender Onkel führten. Die singenden Duos sassen auf den erdroten Verandas, sie trafen sich, um Musik zu machen, im unerbittlichen subtropischen Klima, mitten im Dschungel. Arbeiter, die mit Macheten und Hacken auf den Mate-Teeplantagen schufteten. Dies ist die Welt, die sich in der kraftvollen Struktur und Mystik des Musik Spasiuk's widerspiegelt.

Spasiuk hat die informellen ländlichen Polkas aufgesogen, die innerhalb der Familien gespielt und getanzt werden und die so typisch sind für seine Heimat Misiones. Aber es ist insbesondere der Chamamé, mit dem Spasiuk seine größte kreative und interpretative Virtuosität erreicht. Er nimmt damit den Faden auf, den legendäre Chamamé Musiker wie Cocomarola, Abitbol, Montiel und Martínez Riera gesponnen haben. Von einer Position absoluter Offenheit und Vorurteilsfreiheit aus produziert Spasiuk eine reichhaltige Mischung aus Tradition und zeitgemäßen Sounds. Dazu gehören auch Schotis, ländliche Polkas, Rancheras und Rasguidos Dobles.
Erbe und Synthese zugleich.

Chango Spasiuk - Homepage

   

 

   
 

CHAMAMÉ

Chamamé ist eine wilde Musik. Sie kommt aus einer wilden Landschaft, wo Regenwälder, Flüsse und Wasserfälle, heiße Temperaturen und regelmäßiger Regen, Frauen und Männer in einer ständigen Liebesaffäre, aber auch einem Kampf mit der Natur stehen. Es ist der Nordosten Argentinien's, wie auch ein Teil von Südbrasilien.

All Sinne sind weit geöffnet in diesen Landstrichen, wo der Chamamé zuhause ist. Die Farben sind intensiv, die Formen einmalig. Die Töne der Natur, Wasserfälle, Vogelgesänge, reißende Flüsse, die Landschaften - jedes Detail weckt die Sinne und beeinflußt die Musik.
Musik, die auch Ausdruck ist eines beständigen Kampfes zwischen Freude und Melancholie, weil das Leben sich tagtäglich zwischen diesen Extremen abspielt.
Harte Arbeit inmitten solch erstaunlicher Schönheit, Liebe und Einsamkeit !

Chamamé kann gleichzeitig fröhliche und traurige Musik sein, mit Gefühl und einem ganz eigenen Swing.
Chamamé ist mysteriös, für seinen Namen gibt es weder Erklärung noch Übersetzung ­ so myseriös und vielfältig wie die Gefühle, die er provoziert in den Menschen, die ihn hören. Immer jedoch berührt er das Herz.

Der 6/8 Rhythmus des Chamamé entstand über drei Jahrhunderte, er basiert auf afrikanischen Wurzeln, wurde aber beeinflußt von Kreolen und Guaraní Indianern. Es waren allerdings die europäischen Siedler, die das Hauptinstrument des Chamamé mitbrachten, das Akkordeon. Im Wesentlichen eine Instrumentalmusik mit Gitarre und Akkordeon, wird im Chamamé inzwischen häufig die Violine, Perkussion und der Bass eingesetzt.

Chamamé ist DER kraftvolle musikalische Ausdruck des argentinischen Nordostens.